Wie könnte ein Anteil von 15% fotovoltaisch erzeugtem Strom im Stadtgebiet und den umliegenden Ortschaften realisiert werden ?
Die Bundesregierung hat sich nun zu einem Ausbauziel 35 % Ökostrom bis zum Jahre 2020 bekannt. Das bedeutet, dass in den kommenden 9 Jahren eine Zunahme von etwa 15% erreicht werden muss (Mitte 2011 20 % Ökostrom) Und es besteht Klarheit darüber, dass dies vorrangig durch Windkraft und Fotovoltaik, aber auch weiterhin durch moderaten Zubau von Biogasanlagen erreicht werden kann. Für Wasserkraft stehen in Deutschland kaum Ausbaupotenziale zur Verfügung. Speicherkapazitäten müssen im In – und Ausland ausgebaut und stärker genutzt werden.
Die zweite wichtige Säule zur Durchsetzung der Energiewende ist der effizientere Einsatz der Edelenergie Strom bzw. die Einsparung von Strom. In der nachfolgenden Kalkulation ist angenommen worden, dass in diesen kommenden 9 bis 10 Jahren durchschnittlich 10 % weniger Strom in den Haushalten verbraucht wird, vom Start 0 auf 20 % allmählich ansteigend. Der 35 % Ökostromanteil soll folgendermaßen für das Gebiet Rudolstadt aufgeteilt werden (Annahme !): 15 % fotovoltaisch 20 % aus Windkraft, Biogasanlagen, Wasserkraftwerke Preilipp, Uhlstädt usw. In der Kalkulation ist nur die Jahresbilanz berücksichtigt, keineswegs die komplizierte Bereitstellung der benötigten Energie zu jeder Tages-/Jahreszeit. Rudolstadt wird mit 25.000 Einwohnern angenommen, ein Zuschlag für Gewerbe, Handel, Dienstleistungsbetriebe und weitere kleinere Unternehmen ist hinzugenommen worden.
NICHT berücksichtigt ist der Stromverbrauch der (wenigen) Rudolstädter Großbetriebe, hier ist schließlich auch Strom aus KWK in Schwarza verfügbar.
30.000.000 kWh / Jahr
10.500 Haushalte mit 2, 4 Mitgliedern 3.000 kWh / Jahr / Haushalt 10 % Strom – Einsparung
4.500.000 kWh müssten fotovoltaisch erzeugt werden (das sind 15 % des gesamten Bedarfs)
Zwecks Vereinfachung wird angenommen:
50 % davon auf Dächern erzeugt (die Dachkapazität Rudolstadt ist aber deutlich größer)
50 % davon auf geeigneten Freiflächen erzeugt (kann auch weniger werden)
2.250.000 kWh entspr. 2.250 MWh Strom von Dächern
Einschätzung |
Zahl | Dachbeschreibung | Dachfläche in m² | kWp |
Strommenge |
6 | Große Hallendächer südlicheSeiten ab 500m² je ca. 60- 80 kW | 5.100 | 480 a | 450.000 kWh | |
die gibt es in Schwarza | 2 | sehr große Industriedächerz. B. 50 x 24m Flachdach 1.200 m² | 2.400 | 240 a | 210.000 kWh |
kein Problem,vorhanden | 18 | mittelgroße Dächer, schrägoder Flachdächer der Wohnblöcke RUWO usw. Gewerbe, Handwerk 300 m² je ca. 40 kW | 5.200 | 700 a | 630.000 kWh |
kein Problem,vorhanden | 22 | Schrägdächer, etwa 100 m² je 12 bis 15 kW | 2.200 | 290 | 260.000 kWh |
kein Problem,vorhanden | 150 | Wohnhausdächer für Anlagenzwischen 4 und 10 kW bis 75m² | 6.750 | 900 | 800.000 kWh |
Summen * | Ca. 21.650 m² | 2.610 | 2.290.000 kWh |
* Anlagen über 30 kW Beteiligung Einspeisemanagement, Abregelung, etwas Ertragsminderung berücksichtigt
Einschätzung | Zahl | Dachbeschreibung | Dachfläche in m² | kWp | Strommenge |
im ehemaligen CFK Gelände vorhanden ? |
1 | Es sollte eine alte Industriefläche sein Maße etwa 160 x 100 m | 16.500 1,65 ha | 800 a | 730.000 kWh |
prinzipiell vor handen | 1 | Randfläche Gewerbegebiet etwa 150 x 80 m | 12.000 1,20 ha | 600 a | 550.000 kWh |
prinzipiell vor handen | 2 | sonstige Flächen z. B. an Straßen, im Gewerbegebiet 120 x 50 m |
7.000 0,70 ha | 450 a | 410.000 kWh |
kein Problem | 3 | sonstige kleinere Flächen z. B. 50 x 50 m |
7.500 0,70 ha | 500 a | 460.000 kWh |
Summen * | 42.500 m² | 2.350 | 2.150.000 kWh |
* Anlagen über 30 kW Beteiligung Einspeisemanagement, Abregelung, etwas Ertragsminderung berücksichtigt
Um einen Vergleich zu haben: der Festplatz Bleichwiese ist etwa 2,4 ha groß. Fläche gesamt: 4,25 ha Durch einige Tricks kann man aber platzsparender bauen (Schätzung 20%) also 3,40 ha.Wenn diese Anlagen auf mehrere Flächen verteilt werden, würden sie gegenüber einer Großanlage weniger im Stadtbild bzw. im Rudolstädter Umland auffallen. Es ist erkennbar, dass der Stromertrag bei den Freilandanlagen gegenüber dem Durchschnitt der Dachanlagen etwas höher ist und das entspricht auch der Realität, da diese Solarflächen auf Süd ausrichtung und optimale Neigung hin montiert werden. 960 kWh / kW / Jahr. Im Raum Rudolstadt können mit einem Spezialmodul und guter Solarfeldausrichtung auf Dächern max. durchaus 1.000 kWh / kW / Jahr erreicht werden. Natürlich lässt sich das Verhältnis zugunsten Dachanlagen verschieben, siehe Hinweis über die Masse der Wohnhäuser. Das bedingt aber gerade im privaten Bereich mehr Engagement der Bürger und auch der Gewerbetreibenden mit eigenen Immobilien in Rudolstadt. Es soll auch erwähnt werden, dass die größeren Anlagen vorteilhaft als Bürgersolar – Beteiligungs anlagen gebaut und betrieben werden können.
Es ist erkennbar, welche Anstrengungen unternommen werden müssen, um dem eingangs genannten Ziel näher zukommen. Die Zahlen klingen zwar „gigantisch“, jedoch muss man bedenken, dass jedes Jahr ja nur 10% beim Zubau realisiert werden müsste.